Bernhard Buhmann Ausstellungseröffnung: Do 6. März 2014 | 19.30 Uhr Ausstellungsdauer 06|03|2014 - 05|04|2014 Fotos der Ausstellungseröffnung Anlässlich der Gruppenausstellung „Kopfstücke“ im Jahr 2009 präsentierte Bernhard Buhmann kleinformatige Bilder, deren Sujets einem alten Fotoalbum entlehnt schienen. Adrett herausgeputzte Kinder mit starrer Miene und korrekter Haltung in recht düsterer Umgebung hinterließen beim Betrachter zwiespältige Eindrücke. Zwei Jahre später bevölkerte er die Galerie.Z mit dahindösenden Tieren, die auf den zweiten Blick wiederum Irritationen hervorriefen. Being Mustermann ?! Max Mustermann ist berühmt und trotzdem würde ihn keiner auf der Straße erkennen. Ein Schicksal, das er mit seiner etwas weniger bekannten Gattin Erika teilt. Auch Maria geht es da nicht anders, die österreichische Verwandte, die gendergerecht den Namen Musterfrau trägt. Sie alle sind Platzhalter für fiktive Personen, haben keine Identität und kein Gesicht. Für die Dauer der Ausstellung, in deren Rahmen eine neue Serie an kleinen Arbeiten präsentiert wird, verlieren sie nun auch zumindest vordergründig ihre Form. Fünf selbstgefertigte, einfache Muster ohne spezifische Ausprägung standen am Beginn des Arbeitsprozesses. Durch Überlagern und Drehen der Schablonen entstanden neue Formen in dichter Farbkonzentration. Diese dienten als Inspiration auf dem Weg zur individuellen Ausprägung der Charaktere, wie sie in der Ausstellung zu sehen sind. Meist fröhliche Gesellen gehüllt in starke Farben sind es, die von der Leinwand blicken. In ihrer Vielfältigkeit ist ihnen die gemeinsame Grundlage nicht mehr anzusehen, sie sind individuell und selbstbewusst. Schillernde Persönlichkeiten, deren Glanz leicht den Blick für die Kehrseite verstellt. Der schöne Schein verwandelt sich zur Maskerade. Individualität dient dem marktkonformen Erheischen von Aufmerksamkeit und wird derart nicht selten zur Konformität, das Selbstbewusstsein gleicht einem mühsam abgerungenen Glaubensbekenntnis. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die allgegenwärtige Frage nach der Selbstverwirklichung als gestalterisches Element des ganz persönlichen Lebens mit all seiner positiven, weil sinnstiftenden, Kraft. Andererseits deren (medien-)gesellschaftliche Überblendung, deren clownesker Charakter Identitäten aushöhlt und die eigene Wertigkeit an zugesprochenen "likes" festmacht. Das Eigene findet hier nicht Platz und erstarrt zur manipulierbaren Form. Max Mustermann oder nicht, das Austarieren der Extreme, die Zwischentöne, ein ständiges Befragen und Beobachten – letztendlich eine spannende Aufgabe. |
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